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1, 2, 3, 4 Eckstein, alles muss versteckt sein. Die beliebtesten Spiele der 90. Jahre.

Tante-Emma-Laden mit ihren Süßigkeiten, Oh Schreck, aus echtem Zucker – Kaugummikugeln, Schoko-Zigaretten und Ahoi-Brause zum Schlecken. Heiße Sommertage am Spielplatz, Freundschaftsbändchen knüpfen, verstecken spielen bis zum Sonnenuntergang, Gummitwist bis zum geht nicht mehr und blaue Flecken nach einem Völkerballspiel. Wenn Ihnen die Begriffe nicht fremd klingen und Ihre Kindheitserinnerungen auf einmal wach werden, dann gehören Sie zu der glücklichen Generation, die jede freie Minute auf der frischen Luft verbrachte. Hier fassen wir die beliebtesten Kinderspiele der 90. Jahre zusammen, die wir vor fast 25 Jahren alle gerne gespielt haben. 

Kinder
Sorgenfreie Kindheit ist das Beste was einem Kind passieren kann.

Liebe Kinder, es war einmal… so, und das ist kein Märchen. Sommerferien verbrachten wir von morgens bis abends draußen an der frischen Luft. Und niemand zwang uns dazu. Niemand von uns dachte daran, wie man Computer-Sperren umgeht. Wir wussten nicht was Handys waren und was man auf Social Media Profilen machen kann, echt, so war es damals. 

Wir wussten aber genau wie man Backpulver mit Wasser mischen muss, um eine kleine mini Explosion in dem Überraschungsei hervorrufen. Alle von uns wussten auch welche Steine man aussuchen sollte, um sie schön auf Wasser springen zu lassen. Auch kannten wir alle Hecken und Büsche beim Versteckspiel. Wir teilten uns eher auf die, die schneller oder langsamer laufen konnten und nicht auf die, die die neuesten und teuersten Sportschuhe besitzen. 

Heute sind wir 30 oder 40 Jahre alt und erinnern uns mit verzücken an alle unsere Kinderspiele. Wenn wir uns unsere Kinder mal anschauen, gewinnen wir auf einmal den Eindruck, dass die heutigen Kinderspiele keine so große Freude bei Kindern hervorrufen wie früher bei uns. Für Eltern und Kinder als Inspiration, haben wir die beliebtesten Kinderspiele der 90. Jahre kurz zusammengefasst. 

Ochs am Berg oder Donner Wetter Blitz!

Ein klassisches Kinderspiel im Freien für Kleine und die etwas Größeren. Großartiges Integrationsspiel, steigert erheblich die Koordination, stärkt das Wahrnehmungsvermögen und verursacht jede Menge Lachanfälle. Wie funktioniert es? Eine Gruppe von Kindern steht in einer Reihe gegenüber einer ausgewählten Person. Die Person ist dem Gesicht abgewandt und steht z. B. vor einer Wand. Sie sagt den Spruch “Ochs am Berg” und dreht sich um. Alle anderen Kinder bewegen sich so schnell wie möglich in Richtung der Wand und müssen sofort stehen bleiben beim Umdrehen der ausgewählten Person. Die Person muss Kinder abfangen, die sich bewegt haben. Diese scheiden dann aus dem Spiel aus. Und das Ganze fängt von vorne an. Gewinnt der, der am schnellsten an die Wand ankommt und nicht durch das Bewegen ausscheidet.  

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1, 2, 3, 4 Eckstein, alles muss versteckt sein.

Versteckspiel 

Der wohl beliebteste Klassiker überhaupt. Ein ausgewählter Teilnehmer steht an einem Baum oder Wand, dem Mal, umgedreht mit geschlossenen Augen und zählt laut bis 10 oder 20 je nach dem die Spieler es festgelegt haben. Alle anderen Kinder verstecken sich überall in der Nähe. Nach dem Zählen geht der Ausgewählte auf die Suche, muss aber vorsichtig sein, denn die versteckten Kinder wollen sicher an die Startstelle ungeachtet ankommen, ohne entdeckt zu werden. Mit einem Anschlag am Mal und einem Ruf: “1, 2, 3, für mich” oder “freigeschlagen” ist dann die Person sicher. Wenn das suchende Kind ein anderes entdeckt, muss es an der Startstelle laut die gefunden Person nennen z.B. “1, 2, 3 Anna hinter dem Baum” Gewinnt das Kind, das als letztes gefunden wird. Das Kind, das als erstes gefunden wird ist der Nächst-Suchende. 

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Der Spielklassiker – Versteckspiel

Schnitzeljagd

Je mehr Kinder das Spiel spielen desto besser wird es. Die Kinder teilen sich in zwei Gruppen auf. Zusammen legen Sie eine Zeit fest in der eine Gruppe wegläuft und sich der anderen Gruppe versteckt. Während des Versteckens müssen die Kinder Hinweise hinterlassen, wonach die andere Gruppe sie finden muss. Die zweite Gruppe von Kindern fängt nach der festgelegten Zeit das Suchen an. Auf dem Weg müssen die Kinder verschiedene Aufgaben, Rätsel und Sprüche lösen, um an weitere Hinweise zu kommen. Die Rätsel zeichnet man meistens mit einem Ast im Sand oder auch mit Kreide, wenn der Weg gepflastert ist. Es können verschieden Aufgaben gesetzt werden. Je mehr Aufgaben desto interessanter wird es. Schnitzeljagd ist ein sehr kreatives Spiel, dass alle mit einbezieht. 

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Schnitzeljagd – ein Spiel das jeden mit einbezieht.

Völkerballspiel 

Bis heute noch öfters im Sportunterricht gespieltes Laufspiel. Ein sehr emotionales Ballspiel, das Schnelligkeit, Fang- und Treffsicherheit trainiert. Zwei Mannschaften mit gleicher Teilnehmerzahl, die gegeneinander spielen. Jede Mannschaft wählt am Anfang Ihren König. Das Spielfeld wird in zwei Hälften geteilt und jede Mannschaft steht in ihrem Feld. Der König steht hinter der anderen Mannschaft an gegenüberliegendem Feldende. Mit Hilfe eines Balls müssen die gegnerischen Mannschaften die Spieler treffen, sodass sie der Reihe nach ausgeschaltet werden. Treffen und fangen können sowohl die Spieler als auch die Könige. Die getroffenen Spieler gehen auf die Seite ihrer Könige und helfen sozusagen von außen weiter. Wenn ein ausgeschiedener Spieler einen gegnerischen Spieler trifft, darf er wieder in das Spielfeld rein. Zum Völkerball Spiel wird ein Volleyball oder Fußball optimal sein, aber es kann aber eigentlich jeder Ball sein der griffbereit ist. Am Ende gewinnt die Mannschaft, die alle Spieler aus dem Spielfeld eliminiert. 

Brennball

Jeder hat sein Lieblingsspiel aus der Kindheit. Wir wählten Brennball als das was uns am meisten Spaß bereitete. Auf dem Spielplatz waren immer viele Kinder, die alle gerne zusammenspielen wollten, deshalb war das Spiel ideal. Viele von uns konnten sich nicht einigen ob es Brennball oder Völkerball auf dem ersten Platz sein sollte. 

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Brennball kann mit oder ohne Schläger gespielt werden.

Auch hier brauchen wir ein Spielfeld, meist wird es aber auch eine Sporthalle oder ein Fußballplatz sein. An den Rändern des Spielplatzes müssen sogenannte Basen aufgestellt werden. Meistens werden es Sportmatten oder eingekreiste Felder sein. 

Gespielt wird es mit einem Volleyball oder einem anderen Ball der gut zu werfen und zu fangen ist. Eine Mannschaft geht in das Innenfeld, die andere wartet außerhalb des Feldes. Der erste Spieler der Mannschaft, die außerhalb des Feldes wartet, wirft so weit wie möglich den Ball in das Innenfeld und rennt los. Er überläuft alle Basen (Sportmatten oder eingekreiste Felder) so schnell wie möglich. Wenn die gegnerische Mannschaft den Ball fängt befördert sie ihn so schnell wie möglich an den Start. Sobald der rennende Spieler an den Basen ist, ist er sicher und wartet darauf, dass der zweite Spieler nochmal den Ball in das Innenfeld wirft. So können schon zwei Spieler laufen um ihre Runde zu Ende machen. Wenn allerdings ein Spieler sich außerhalb der Basen befindet, wenn der Ball beim Start eintrifft, wird er momentan ausgeschieden also “verbrannt”. Derjenige der seine Runde beendet, bekommt für seine Mannschaft einen Punkt. Nachdem alle Spieler einer Mannschaft entweder Ihre Runden gemacht haben oder verbrannt sind, tauschen sie und die zweite Gruppe ist dran. Gewinnt die Mannschaft mit den meisten Punkten. 

Es gibt verschiedene Varianten dieses Spiels. Es wird entweder ein Volleyball geworfen oder aber einem Baseball-ball oder Tennisball mit Schlägern geschlagen. 

Himmel und Hölle (Hickelkasten) Hüpfspiel

Ein Stein, ein Stück Straßenkreide und eine kleine Straßenfläche – so viel brauchen Sie, um das berühmte Hüpfspiel zu spielen. Das Zeichnen des Spielplans ist so verschieden, dass wir Ihnen einfach nur eine Standardvariante hier zeigen.

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Es gibt eine Unmenge an Varianten dieses Spiels. Je nachdem welches Spielfeld Sie aufmalen, so muss gehüpft werden.

Zeichnen Sie auf der Straße Felder in einer Reihe beginnend mit “Erde”, dann mit der Nummer 1, dann, 2, 3, usw. Die letzten Felder heißen dann “Hölle” und “Himmel”. Die Kinder werfen einer nach dem anderen den Stein. Das erste Kind steht im Erde-Feld und wirft den Stein auf Feld 1. Dann springt das Kind los auf einem Bein und versucht den Stein über alle Felder zu bewegen. Aber Vorsicht, über das Feld Hölle muss der Stein dann rüber geschossen werden, um am Ende auf dem Himmelfeld zu bleiben. Das Kind sammelt den Stein auf und das zweite Kind beginnt. Ist die erste Reihe vorbei wirft man den Stein auf Feld 2 und das ganze beginnt von neuem. Gewinnt derjenigen, der als erster alle Felder überquert. Fehler gelten, wenn der Stein nicht am gewünschten Feld landet oder das hüpfende Kind auf eine eingezeichnete Linie tritt.  Ein einfaches, nettes Spiel, dass nicht viel Aufwand benötigt. Es gibt eine Unmenge an Varianten dieses Spiels. Je nachdem welches Spielfeld Sie aufmalen, so muss gehüpft werden. 

Gummitwist 

Wer hat das nicht mindestens einmal gespielt, Hand hoch. Gummitwist oder auch Gummi hüpfen genannt, war eindeutig die Domäne der Mädchen, aber auch Jungen haben Gummitwist sehr gerne gespielt. Bunt, gemustert oder einfach weiß, jedes Mädchen hatte damals mindestens ein Gummi zum Gummi hüpfen Zuhause. 

Zwei Kinder standen gegenüber und hielten zwischen Ihren Beinen den Gummi. Das dritte Kind sprang dann los und erledigte verschiedene Hüpfaufgaben. Auch bei diesem Spiel sind viele Varianten möglich. Es reicht das Internet zu durchstöbern, um schnell verschiedene Spielregeln dazu zu finden. Bei Problemen ein zweites oder drittes Kind zu finden, suchte man sich Stühle oder einen Pfahl, um den Gummi zu halten und los ging das Hüpfen. 

Murmeln

Dieses Kinderspiel liebten vor allem die Jungen. Jeder hatte immer ein paar Murmeln (bunte Glaskugeln) in seinen Hosentaschen. Immer haben wir von den Murmeln anderer geträumt und immer wieder versuchte man diese bei einem Spiel für sich zu gewinnen. Das Spiel war sehr einfach. Meistens wurde im Freien gespielt an einer Hauswand. Erst legte man die Wurfreihenfolge fest und zeichnete eine Wurflinie (Grenze) an der alle Spieler mit ihren Murmeln in der Hand in einer Reihe standen. An der Wand grub man meistens ein kleines Loch oder eine Delle und jeder legte ein paar von seinen Murmeln rings um die Delle. Jetzt einer nach dem anderen versuchte man seine Glaskugel gegen die liegenden Murmeln zu flippen, um sie anzustoßen, damit die in das gegrabene Loch einfällt. So eine Murmel dürfte man aus der Grube nehmen und diese gehörte dem Spieler. Gewonnen hatte derjenige, der am Ende die meisten Murmeln hatte. 

Seilspringen

Allein oder mit Freunden. Stundenlang konnte man auf dem Spielplatz über das Seil springen. Natürlich war das große Spiel erst dann los, wenn ein Kind ein “großes” Seil mitgebracht hatte. Somit konnten jetzt alle zusammen springen. Meistens sang man dazu verschiedene Springsprüche z.B.:

Hilfe, Hilfe ich ertrinke, 
Anna (Beispielname), Anna rette mich, 
rettest Du mich nicht, 
dann ertrinke ich, 
und 1, und 2 und 3 und vier (auf “vier” springt das erste Kind raus und das gerufene Kind rein). 

Land Abnehmen Messerspiel

Zum Schluss noch ein Kinderspiel, dass etwas älter ist und bei vielen Erwachsenen heutzutage eine Gänsehaut verursacht. Wie konnte man seine Kinder mit einem Messer auf den Spielplatz lassen. Zum Glück hat sich vor gut 25 Jahren und früher niemand Gedanken gemacht, dass es gefährlich sein könnte. Niemandem ist was passiert und alle kamen immer gesund nach Hause. 

Um das Messerspiel spielen zu können brauchte man einen weichen erdigen Boden. Man zeichnete einen Kreis und teilte diesen in gleiche Teile auf. Wie viele Spieler am Spiel teilnahmen so viele gleiche Parzellen wurden in dem Kreis eingeteilt. Einer nach dem anderen versuchte nun mit dem Messer in das andere daneben liegende Teil “Nachbarland” mit dem Messer zu treffen. Blieb das Messer in der Erde stecken, dürfte man einen Strich in seiner Richtung machen und somit die Grenze seines Landes verschieben. Gewonnen hat derjenige, der das größte Land am Ende hatte.  

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Es geht nichts über einen Ball.

Fantasie macht unsere Kinder einfach glücklicher.

Wie sieht der Alltag unserer Kinder aus? Schwimmstunde, Tanzstunde, danach noch Englisch Förderunterricht und Musikschule. Und das alles nach der Schule als Freizeit. Die Zeitgraphik unserer Kinder ist oft größer als unsere. Und das alles obwohl sie gerade acht, neun oder zwölf Jahre alt sind. Wo ist das Nichts tun geblieben? Wo sind Fangspiele, Fahrradfahren oder einfach nur am Rasen liegen und die vorbeifliegenden Wolken beobachten? Kinder sollten einfach Kinder sein. Kinder sollten vor allem mit anderen Kindern ihre Freizeit verbringen. So wird Fantasie, Ehrgeiz und Erfindungsreichtum geweckt. Eine Zeit ganz ohne Erwachsene ist ganz wichtig, denn nur dann lernen und stärken Sie ihre sozialen Kompetenzen. 

Genau diese soziale Kompetenz wird oft in Gruppenspielen sehr gestärkt. Spiele im Freien sind bestens geeignet, um das Kommunizieren zu lernen. Streitigkeiten zu beseitigen, Freundschaften zu stärken und mit allen alltäglichen Situationen umzugehen, auch wenn man manchmal verliert und nicht immer der Beste ist. Die Kinderspiele, die wir Ihnen hier kurz beschrieben haben, fördern nicht nur die körperliche Entwicklung eines Kindes. Sie lernen das logische Denken, Entscheidungen zu treffen und lernen Gefahren zu berücksichtigen.

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Die soziale Kompetenz wird oft in Gruppenspielen sehr gestärkt.

Also haben Sie keine Angst Ihren Kleinen über Ihre Kindheit etwas zu erzählen. Geschichten darüber was Sie als ein kleines Mädchen oder Junge gemacht haben sind ideal, um sich näher zu kommen. Die Kinder sehen auf einmal, dass auch die Eltern einmal klein waren, Fehler gemacht haben und genau die gleichen Probleme erlebten. Vergessen Sie nicht, dass Sie für Ihre Kinder ein Vorbild sind, also zögern Sie nicht, nehmen Sie nach der Arbeit ein Ball, ein Stück Kreide und ein Seil und wecken Sie wieder das Kind in sich. Zeigen Sie Ihren Kindern Ihre beliebtesten Kinderspiele und spielen Sie einfach mit. 

1 Comment

  1. Andrea
    8. Januar 2021

    Ja, ich werde alt. So oder ähnlich habe ich es auch erlebt.

    Land: Österreich
    Zeit: 1990er Jahre, da ich mich an die 1980er Jahre nicht erinnern kann.

    Herzliche Grüße

    Andrea

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